Die Ausbildung umfasst Unterricht in folgenden Fächern:

  • Allgemeine Gestaltung ca. 55 Unterrichtseinheiten
  • Spezielle Gestaltung ca. 55 Unterrichtseinheiten
  • Farbenlehre ca. 40 Unterrichtseinheiten
  • Stilkunde ca. 55 Unterrichtseinheiten
  • Fachskizze ca. 30 Unterrichtseinheiten
  • Fachpraxis ca. 260 Unterrichtseinheiten
  • Naturkunde ca. 70 Unterrichtseinheiten
  • Berufsbezogene Kalkulation ca. 35 Unterrichtseinheiten
  • Berufsbezogenes Marketing ca. 35 Unterrichtseinheiten
  • 1 Unterrichtseinheit = 45 Min.
  • Unterrichtsdauer von 8.00 bis ca. 18.00 Uhr (einschließlich Mittagspause)

Allgemeine Gestaltung

Dieses Fach stellt die Verbindung zwischen dem Beruf der Floristen und anderen gestalterischen Berufsgruppen her. Es soll durch den Unterricht ermöglicht werden Gestaltung ganz allgemein als ein Ergebnis sowohl logischer Überlegungen als auch emotionaler Gefühle zu begreifen. Ziel ist es neben den theoretischen Erkenntnissen den Gestalter selbst als wichtigsten Aspekt zum Gestalten zu erkennen und einzubringen.

Spezielle Gestaltung

Dieser Unterrichtsgegenstand erläutert die konkreten Werkstücke, die zum Grundrepertoire eines Floristenmeisters gehören sollten. Darüber hinaus werden die einzelnen Epochen vorgestellt, die für den Umgang mit der Blume von besonderer Bedeutung waren und welche verwendbaren Erkenntnisse sich daraus für uns bis heute ergeben. Die Seminarteilnehmer sollen sich selbst und ihren Beruf als einen Beitrag zur Kultur begreifen. Die theoretische Bearbeitung der handwerklichen Techniken unseres Berufes und deren Entstehung sind ebenfalls ein wesentlicher Bestandteil dieser Unterrichtseinheiten.

Farbenlehre

Farbe wird in diesem Unterricht dem Teilnehmer sowohl unter einem wissenschaftlichen Aspekt als auch als emotionale Empfindung begreifbar gemacht. Wie wichtig der Einfluss von Farbe auf unsere gestalterische Tätigkeit mit Blumen ist und wie wir den Betrachter mittels des gezielten Einsatzes von Farbe unmittelbar erreichen können, soll den Hauptaspekt des gesamten Unterrichtes darstellen. Die Grundlage dieses Unterrichtes bilden sowohl die Farbenlehren von Itten und Newton als auch von Goethe.

Stilkunde

Die Entwicklung der Menschen als Gestalter in jeglichem Bereich ist die Grundlage dieses Faches. Von der Frühgeschichte der Menschen bis zur klassischen Moderne soll ein Bogen gespannt werden. Damit soll begreiflich werden, dass jedes gestalterische Werk ein Ergebnis von politischen, gesellschaftlichen, kulturellen, philosophischen oder religiösen Entwicklungen war und bis heute ist. Die Entwicklung von jedem Menschen im Einzelnem nimmt natürlich ebenfalls Einfluss auf die allgemeinen Entwicklungen. Die Konfrontation mit den unterschiedlichsten Epochen soll zu mehr Sicherheit in Fragen des Stiles führen und so dem zukünftigen Meister noch besser helfen sichere gestalterische Entscheidungen zu treffen.

Fachskizze

Mit einfachen zeichnerischen Mitteln soll sich ein Meister ausdrücken können um seine Absichten, Planungen und Vorstellungen einem Anderen gegenüber noch besser verständlich zu machen. Er soll durch diese Fähigkeiten sowohl seine Ausbildung von Auszubildenden unterstützen als auch seine Vorstellungen für das Geschäftslokal oder spezielle Arbeiten im Geschäftsalltag gegenüber Mitarbeitern verständlicher machen. Ein besonderes Merkmal wird bei der Fachskizze auf die Entwurfskizze für Kundenanfragen gerichtet.

Fachpraxis

Die Fachpraxis ist das Sammelbecken aller theoretischen Fächer. Hier soll das zur praktischen Anwendung gebracht werden, was in der Theorie als Erkenntnis vermittelt wurde. Die elementaren handwerklichen Techniken werden praktisch umgesetzt und unterrichtet. Die wichtigen antiken und europäischen Kulturen werden gestalterische Themen in den Praxiseinheiten und auf den Blumenschmuck der verschiedenen Epochen wird sehr genau eingegangen. Jedes für den Berufsalltag wichtige Werkstück wird bearbeitet und seine Hintergründe dargelegt. Dabei soll der wirtschaftliche Aspekt ständig die Arbeiten der zukünftigen Meister begleiten. Zeit- und Materialangaben dienen der Kalkulation der im Unterricht gefertigten Werkstücke. Unter all diesen Aspekten soll dem Gestalter der größtmögliche Freiraum für seine eigene Entwicklung möglich sein.

Naturkunde

Das Fach Naturkunde spaltet sich in vier unterschiedliche Bereiche auf:

  • Wissenschaftliche Botanik
  • Besuche in der Arche Noah
  • Botanische Skizze
  • Botanische Spaziergänge in Zwettl und Umgebung

All diese Bereiche sind speziell auf den Beruf des Floristen abgestimmt und behandeln den tatsächlich benötigten Wissensstandart über das pflanzliche Lebewesen in unserem Beruf. Auf wissenschaftliche Bereiche, die eindeutig dem speziellen Wissen des Gärtners zuzuordnen sind, wird zugunsten von floristisch relevanten botanischen Fachwissen verzichtet. Botanische Namensregister erfolgen also unter einem jahreszeitlichen oder farblichen Aspekt. Pflanzenpflege und Schädlingsbekämpfung werden nach ökologischen Gesichtspunkten vermittelt, die dem Floristen auch realisierbar sind. Die Pflanze sowohl als Kultur-, als auch als Wildpflanze wird ein wichtiger Aspekt des Unterrichtes sein. Das Lebewesen Pflanze soll dem zukünftigen Meister verständlich und wichtig sein.

Berufsbezogene Kalkulation

In der Fachkalkulation soll auf verschiedene Geschäftstypen hingewiesen werden und mit welchen unterschiedlichen Kalkulationsfaktoren jeweils gerechnet werden muss. Die unterschiedlichen Geschäftstypen sind

  • das Fachgeschäft in einem Dorf
  • das Fachgeschäft in einer Kleinstadt
  • das Fachgeschäft in einer Großstadt
  • Die Werkstatt ohne Geschäftslokal

Es soll die zu große Pauschalierung in der Kalkulation vermieden werden. Durch die Darlegung der Faktoren, die zur Ermittlung von Material- und Arbeitszeitberechnungen heranzuziehen sind, soll dies verständlich werden. Der Unterricht wird als Projektarbeit verstanden und die Grundlagen zu den Berechnungen stammen von den Schülern selbst. Während der ganzen Ausbildung erhält jeder einzelne Schüler die Aufgabe für ein konkretes, eigen gewähltes Projekt die Kalkulation zu ermitteln.

Berufsbezogenes Marketing

Dieses Fach begleitet in direktem Maße das Fach Kalkulation. Die unterschiedlichen Bedürfnisse und Notwendigkeiten für Marketing bei verschiedenen Geschäftstypen sollen verständlich gemacht werden. Die verschiedenen Geschäftstypen entsprechen denen der Fachkalkulation. Der Unterricht umfasst eine Projektarbeit, in der die Maßnahmen zu einer Jahresplanung für ein Fachgeschäft erstellt werden soll.
Diese Maßnahmen umfassen:

  • Die Planung eines Geschäftslokales mit Arbeits-, Funktions- und Sozialräumen bei einer festgelegten Größe
  • Die Planung von Werbemaßnahmen auf den jeweiligen Geschäftstypus abgestimmt
  • Die Planung von Urlaub für Mitarbeiter und den Firmeninhaber
  • Die Planung von Ausstellungen
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